Frage des Monats: Wie können Freelancer mit einem Stundensatz von 14 Euro überleben?
Ein Leser aus Berlin hat uns gefragt, wie es möglich ist, dass manche Freelancer einen so niedrigen Stundensatz von beispielsweise 14 Euro anbieten, wenn sie doch auch Krankenkassenbeiträge und Rentenvorsorge zahlen müssen.
Unsere Antwort: Wir als Marktplatzbetreiber von Freelance-Market stellen Transparenz zwischen Angebot und Nachfrage her, ohne den Marktteilnehmern Vorschriften zu machen. Die Stundensätze der bei uns gelisteten Dienstleister reichen von 14 bis 300 Euro, mit einem Durchschnitt von 50 Euro. Ähnlich wie bei einem Markthallenbetreiber, der nicht in den Preis von Äpfeln eingreift, bieten wir unseren Nutzern eine Plattform, um ihre Dienstleistungen anzubieten und zu finden.
Auch uns hat jedoch die Frage interessiert, wie es einige Freelancer schaffen, mit weniger als 20 Euro pro Stunde zu überleben. Wir haben daher einige von ihnen interviewt und möchten hier zwei Beispiele vorstellen.
Ein Freelancer ist Student an einer Grafikdesignhochschule in Polen. Dank seiner guten Deutschkenntnisse kann er neben seinem Studium einfache Grafikarbeiten per Telearbeit für deutsche Kunden erledigen. Im Vergleich zu seinen Kommilitonen, die weniger qualifizierte Studentenjobs annehmen müssen, verdient er auf diese Weise mehr.
Ein anderer Freelancer ist ein erfahrener Manager im Vorruhestand, der junge Start-Up-Firmen berät. Da der Mitfünfziger durch seine bisherige Tätigkeit finanziell gut gestellt ist, ist die Vergütung für ihn nicht ausschlaggebend. Er arbeitet an interessanten Projekten und spendet seine Vergütung sogar einem guten Zweck.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die meisten Freelancer höhere Stundensätze verlangen. Für uns als Freelance-Market sind Vorstellungen mit höheren Stundensätzen übrigens lukrativer, da unsere Vorstellungsgebühren immer das Doppelte des Stundensatzes betragen. Wir vermitteln beispielsweise auch einen ehemaligen Vorstandsvorsitzenden eines DAX-Konzerns als Aufsichtsratsmitglied mit einem Stundensatz von 300 Euro.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 05/2023 veröffentlicht.